Zeitzeugen

Eigentlich wollte ich euch heute von meinen neuesten Abenteuern in Indonesien berichten, aber dann ist mir aufgefallen, dass ich TOTAL vergessen habe von Jordanien fertig zu erzählen. Und das sogar mit Cliffhanger. Daher hier erst einmal die zweite Hälfte meines Jordanien Trips “in a nutshell”.

Auf den Spuren von Indiana Jones

Im letzten Beitrag habe ich von “little Petra” erzählt. Tags darauf waren wir dann da, wo einer der Indiana Jones Filme gedreht wurde – in Petra selbst. Man geht durch eine schmale, tiefe Schlucht, wo man rechts und links noch Reste von jahrtausende alten Wasserleitungen sehen kann. Die Nabatäer waren nämlich unter anderem deswegen so erfolgreich, weil sie den Zugang zu Frischwasser in der Wüste kontrollierten. Es gab auch große Reservoirs, die man heute noch sehen kann. Nach einer Weile geht die Schlucht dann auf und man sieht – nach und nach – das wichtigste Wahrzeichen Petras. Die “Schatzkammer”. Dabei war es nicht einmal eine Schatzkammer, sondern eher eine Empfangs- und Zeremonien-Halle (man musste seine Besucher ja ordentlich beeindrucken). Wie schon in Little Petra sind alle Gebäude von oben nach unten aus dem Stein gehauen, inklusive aller Säulen, Fresken und Verzierungen. Es ist ein wahrlich atemberaubender Anblick (wir waren schon um 7 in der Früh dort, ab 9 wird es RICHTIG voll).

Das Tal der Nabatäer

Petra ist jedoch noch SO viel mehr als nur die Schatzkammer. Das Tal ist einige km lang, allerdings auch extrem touristisch ausgeschlachtet. Am Ende steht ein großes Restaurant. Ab hier kann man noch ein paar hundert Treppenstufen hoch gehen, um bis zum Kloster zu gelangen, was auch sehr beeindruckend ist. Weil ich noch mit den Nachwirkungen einer Nebenhöhlenentzündung zu kämpfen hatte, habe ich mir einen Esel nach oben gegönnt, auch wenn das aus Tierschutzsicht natürlich nicht optimal ist. Oben war es dann aber fast noch toller als an der Schatzkammer 😀

Moses’ Ausblick über das heilige Land

Nach Petra ging es wieder weiter nach Norden. Zunächst zum Mount Nebo, von wo aus Moses auf das heilige Land blickte, aber es ja leider nicht mehr betreten konnte. Die Kirche dort oben ist aus dem dritten Jahrhundert, hat ebenfalls sehr beeindruckende Mosaike und ist vom Papst als “terra sancta” geweiht.

Madaba und die älteste Karte der Welt

Madaba gilt als das Mosaik-Mekka. Hier gibt es außerdem die älteste Karte der Welt – natürlich als Mosaik.

Römische Ruinen in Jerash

Weiter ging es am gleichen Tag auch noch nach Jerash. Hier gibt es eine RIESIGE archäologische Anlage mit Römischen Ruinen. Das Tal ist einige km lang und es gibt kaum Schatten. Und die Säulen und Tempel sind wirklich riesig und nicht minder beeindruckend als Petra, aber auf eine andere Art und Weise.

Das Tote Meer

Wir übernachteten wieder in Amman und machen dann am letzten offiziellen Tag der Tour noch einen Abstecher ans Tote Meer. Man treibt dort wirklich extrem, man fühlt sich wie ein Schlauchboot. Allerdings sinkt der Wasserstand rapide, das Wasser wird immer salziger. Zum einen wird weiter nördlich der Jordan schon für andere Zwecke genutzt, so dass weniger ins Tote Meer fließt, außerdem wird Wasser vom Nordteil in den Südteil gepumpt. Das Wasser versickert dann aber in der Wüste. Hier ist der niedrigste Landpunkt der Welt mit 427m unter dem Meeresspiegel. So niedrig ist in der Umgebung dann auch das Grundwasser. Man merkt also, dass die umliegenden Länder ein extremes Wasserproblem haben und ein noch größeres bekommen werden.

Auf eigene Faust

Damit war zwar die Tour zu Ende, aber meine Zeit in Jordanien noch nicht. Ich erkundete noch einen Tag Amman auf eigene Faust und besuchte die Zitadelle, das Römische Theater, einen typischen Markt (souq) und entdeckte viel Straßenkunst.

Ausgestorben

An meinem letzten vollen Tag in Jordanien hatte ich einen Fahrer organisiert (bei dem ich im Nachhinein erstaunt war, dass er überhaupt Auto fahren konnte, so blind wie er war) und ließ mich zum Shaumari Wildlife Reserve fahren. Dort leben auf einigen Quadratkilometern die letzten arabischen Oryx in Gefangenschaft (auch wenn es eine Art großer Safaripark ist). Es gibt keine wild lebenden Tiere mehr im ganzen arabischen Raum. Die arabische Oryx ist kleiner und gedrungener als ihre afrikanischen Verwandten. Im Reservat leben auch noch einige sehr wenige Somalische Wildesel (Onager), aber leider sind diese extrem scheu.

Wasser in der Wüste

Nach einer dreistündigen Pirschfahrt (eine hätte auch gereicht) ging es nur 6km weiter ins Azrq Wetland Reserve, einem tollen Sumpfgebiet, dass jedoch auch sehr von Austrocknung bedroht ist. Hier habe ich ebenfalls einen dreistündigen Guided Walk gebucht. Viel gesehen haben wir nicht, dafür war es eigentlich schon viel zu spät. Dafür war die Unterhaltung mit dem jüdischen Jordanier wirklich extrem spannend und auch das Geld wert 😉

Damit sind wir einmal im Schweinsgalopp durch den Rest Jordaniens, aber sonst komme ich nie wieder hinterher. Nächstes Mal erzähle ich euch dann von meinem Kurztrip nach Brüssel, der Wiederaufnahme meiner Reise, meinem Tag in Singapur und vielleicht sogar schon von den ersten Tauchgängen in Lembeh, Nord-Sulawesi, Indonesien. Bis dahin!

5 Antworten

  1. Avatar-Foto Iris Biegner sagt:

    Sehr spannend 👍😊
    Danke schön

  2. Avatar-Foto Eva sagt:

    Wooooooooooooooooooooooow, toooooooooooooooooooooooooooooolllll!!!!!!!!!!!!!!

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